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Konstantin-Andok-Literaturpreis

Hinschauen und Handeln

In einer Zeit, in der neue Technologien globalen Austausch ermöglichen, driften weltweit die Lebensweisen auseinander. Manche von uns geben in einer einzigen Nacht mehr aus, als andere im ganzen Monat zum Leben zur Verfügung haben.

Gleichwohl verbinden uns wirtschaftliche Globalisierung ebenso wie der Klimawandel. Wir haben nur eine Erde, dennoch bleiben Zugänge wie zu Trinkwasser, Medien, Arbeit und Gesundheit ungleich verteilt.

Multiple Krisen lassen viele Gesellschaften Europas nicht zur Ruhe kommen. Deutschland ist keine Ausnahme. Die ‚kleinen Leute‘ sehen sich von den Regierenden nicht ernst genommen, fühlen sich moralisch bevormundet und wissen doch, dass sie am Ende die Rechnung bezahlen.

Das sorgt ebenso für Wut wie Resignation. Viele Menschen wenden sich vermeintlich einfachen Lösungen zu und stimmen bei Wahlen für eine ausgrenzende, menschenverachtende und rassistische Politik. Wir entsolidarisieren uns in beschleunigtem Tempo: Verschwörungsmythen gegen wissenschaftliche Fakten, Einheimische gegen Migranten, Autos gegen E-Bikes, Verteidigung der Freiheit gegen Kriegsangst – die Trägheit des Herzens gegen die Zärtlichkeit der Völker.

Mangelnde Transparenz im Regierungshandeln, leere Worthülsen zu universellen Menschenrechten und eine Politik ohrenbetäubenden Schweigens in geschäftiger Zusammenarbeit mit autoritären Staatsapparaten und ihren Akteuren macht politisches Handeln in den Augen vieler Bürger:innen unglaubwürdig. Sie sehen, dass diejenigen, die Wasser predigen, Wein trinken.

Wie treten wir einer Isolation im Inneren und Äußeren entgegen? Wie können wir uns – über Ländergrenzen hinweg – praktisch verbinden, ohne in Wörtern steckenzubleiben?

Woher den Mut nehmen – wie Mensch bleiben?

Auslobung

Der erste Preis ist mit 600 €, der zweite mit 300 € und der dritte mit 100 € dotiert.

Was tun? – Eure Einsendungen

Eure Einsendungen sollten literarischen Charakter haben.
Reportagen sind bspw. denkbar, aber bitte keine rein wissenschaftlichen Beiträge. Euere Einsendung muss nicht für diese Ausschreibung gefertigt worden sein, sollte aber nicht älter als ein Jahr sein. Achtung, mit der Einsendung erlaubt Ihr uns ggf. den Text in geeigneter Weise zu veröffentlichen (⇨ Copyright), falls er in die engere Auswahl kommt.

Der Beitrag darf bei einer lesefreundlichen Schrift nicht mehr als 15 DIN-A4-Seiten lang sein. In einem kurzen Vorspann (maximal zehn Zeilen) solltet Ihr möglichst prägnant zusammenfassen, worum es geht. Bitte speichert den Text unbedingt als PDF ab, sonst können wir ihn leider nicht in die Auswahl schicken. Benennt die Datei wie folgt:

Bitte habt Verständnis dafür, dass wir eine begründete
Ablehnung Eurer Beiträge nicht versenden können.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Schickt Eure Einsendungen bis Montag, 10. Februar 2025, Konstantin-Andoks Geburtstag,
elektronisch, im PDF-Format an:

preis@soli-netz.blog

You’ll never walk alone …

SOLI NETZ und der Konstantin-Andok-Literaturpreis
werden unterstützt von:
Dario Azzellini, Yossi Bartal, Christian Baron, Katja Barthold, Jörn Boewe, Thomas Gedig, Joshua Graf, Carsten Krinn, Mike Nagler, Ute Ruß, Kerem Schamberger und Peter Schmidt

Konstantin Gedig  kam am 10. Februar 1995 auf die Welt und wuchs in Norddeutschland auf. Am 1. September 2016, dem internationalen Anti–Kriegstag, stieg er in ein Flugzeug nach Kurdistan. Dort schloss er sich den Volksverteidigungskräften YPG in Rojava/Nordostsyrien an, um ein Teil des Kampfes gegen den IS zu werden. Er wurde Sanitäter und nahm den Kampfnamen Andok Cotkar an. Bei einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei wurde Konstantin–Andok am 16. Oktober 2019 in Serêkaniyê durch Bomber des NATO–Mitgliedsstaates Türkei getötet, als er die Evakuierung eines Hospitals gegen Angriffe von Dschihadisten verteidigte.