Veränderung lebt vom Tun. Wer wir sind und was wir wollen
Unsere Gesellschaftsordnung schreit nach Veränderung. Unsere politischen und sozialen Strukturen sind den globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht angemessen. Klimawandel, Kriege, die Zuspitzung der Rivalitäten zwischen alten und neuen Hegemonialmächten – all das erfordert einen Bruch mit der zerstörerischen kapitalistischen Logik und politischen Institutionen, die einen Großteil der Menschen von zentralen Entscheidungen ausschließen.
Doch erscheint eine soziale Revolution heute weiter entfernt denn je. Wie es der slowenische Philosoph Slavoj Zizek auf den Punkt bringt: »Es ist heute einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus.«
Das ehemals links-alternative Milieu – von der Sozialdemokratie, den Grünen über die früheren kommunistischen Parteien bis hin zum postmodernen Radikalismus – hat sich weitgehend mit den realen Machtverhältnissen »im Herzen der Bestie« arrangiert. Es wird weggeschaut, die furchtbaren und verstörenden Verhältnisse außerhalb der eigenen Filterblase werden ausgeblendet, denn sie bedrohen die innere Ruhe und den eigenen faulen Kompromiss mit dem Status Quo. Passives Verdrängen verhindert ein angemessenes Beschäftigen mit der Lebensrealität der Vielen.
Es gibt nur einen Weg, diesen „kapitalistischen Fatalismus“ zu durchbrechen: Hinausgehen und es tun. Wir wissen, dass wir eine kleine Initiative sind, ein Kreis von Aktiven aus unterschiedlichen Organisationen, Traditionen mit bescheidenen Möglichkeiten. Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, sondern wir sind ein wachsendes Netzwerk von Menschen, die gesellschaftsveränderndes Handeln aktiv unterstützen wollen.
Wir unterstützen Menschen, die sich nicht von der Logik kapitalistischer Institutionen aufsaugen lassen, die unbequeme Fragen stellen, die Eigensinn und Widerständigkeit bewahren. Die Hoffnungsträger sind und die Fenster zum Sozialismus öffnen. Die ebenso hier kämpfen wie hinausgehen in die Welt, wie seinerzeit die Freiwilligen der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, der Solidaritäts-Brigaden für Nicaragua oder Aktivist:innen, die heute die demokratische Bewegung im westkurdischen Rojava unterstützen. Menschen, die sich nicht nur positionieren, sondern die den Mut aufbringen, radikale Ansätze zu verfolgen, Entscheidungen zu treffen und Konflikten nicht aus dem Weg gehen, auch wenn sie weh tun.
Diese Menschen sind oft Einzelkämpfer. Mitunter wird ihr Engagement erschwert durch prekäre Lebensverhältnisse. Das Soli-Netz versucht, Aktivist:innen des Bruchs auf unterschiedliche Weise so zu unterstützen, dass sie als Person gestärkt werden und ihre Anliegen konstruktiv weiterverfolgen können. Sie so zu fördern, dass ihre Ideen Fuß fassen können und sich mit einem ‚normalen’ Alltagsleben verbinden lassen.
Unser Soli-Netz möchte in widrigen Zeiten Bemühungen ‚links zu bleiben‘ fördern und unterstützt Menschen, die Vereinzelung und Borniertheit zu überwinden suchen.
Veränderung lebt vom Tun – Tun gilt es zu ermöglichen. Gute Ideen brauchen einen fruchtbaren Boden. Wir brauchen keinen intellektualistischen Kampf gegen Windmühlen, sondern einen ebenso lustvollen, wie geerdeten, revolutionären Pragmatismus.
SOLI NETZ und der Konstantin-Andok-Literaturpreis werden unterstützt von:
Dario Azzellini, Yossi Bartal, Christian Baron, Katja Barthold, Jörn Boewe,
Thomas Gedig, Joshua Graf, Carsten Krinn, Mike Nagler, Ute Ruß,
Kerem Schamberger und Peter Schmidt
Wir freuen uns über weitere Unterstützer:innen –
bitte kontaktiert uns!
You’ll never walk alone …